Mit gutem Beispiel voran: Barrieren abgebaut

von Jürgen Damm

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BAD AROLSEN. Störende Barrieren, die Rollstuhlfahrern oder Müttern mit Kinderwagen den Zugang versperren, sind meist nicht gewollt, sondern entstehen durch Gedankenlosigkeit, oder weil man das Hinderliche nicht sieht. Umso anerkennenswerter ist es, wenn sich Geschäftsleute und Institutionen bemühen, solche Barrieren abzubauen.

Bürgermeister Gerhard Schaller und Oberst a. D. Jürgen Damm von der Initiative "Barrierefreies Leben in Bad Arolsen" haben gestern sieben Geschäftsleute sowie Vertreter von Bahn und Post für ihren Beitrag zum Abbau störender Barrieren ausgezeichnet.

Die Auszeichnung sei nicht mit einer Zertifizierung vergleichbar, bei der strenge Bewertungskriterien angelegt werden, erläuterte Damm. Der Initiative "Barrierefreies Leben in Bad Arolsen" gehe es vielmehr darum, den guten Willen und die damit verbundene Tat anzuerkennen: "Das Geheimnis unseres Erfolges ist, dass wir keine unerfüllbaren Forderungen stellen, sondern uns am Machbaren orientiern."

Oft ohne Mehrkosten zu regeln Sehr hilfreich sei, dass mit Günter Pohlmann vom städtischen Sozialamt und Sabine Gottmann vom städtischen Bauamt gleich die richtigen Ansprechpartner zur Verfügung stünden, die sinnvolle Anregungen auch gleich an die richtige Stelle weiterleiten und in die Tat umsetzen könnten. Als Beispiel nannte Damm die barrierefreie Umgestaltung der Bahnhofstraße, die wahrscheinlich ohne Mehrkosten abgewickelt worden sei, weil das Bauamt gleich bei der Planung an alles gedacht habe.

Zum vierten Mal wurden schließlich Bad Arolser Geschäftsleute ausgezeichnet, die sich in ihrem Bereich um Barrierefreiheit bemüht haben: Peter Rüger vom Porzellangeschäft Rüger in der Bahnhofstraße hat vor seiner Ladentür eine Rollstuhlrampe anbringen lassen. Die Postagentur in der Bäckerei Walter Plücker in der Bahnhofstraße verfügt nicht nur über einen behindertengerechten Eingang mit automatischer Türöffnung, sondern auch über einen behindertengerechten Geldautomaten. Die Kurhessenbahn hat am Bad Arolser Bahnhof den Bahnsteig 1 so anheben lassen, dass der Zustieg zu den Zügen auch für Rollstuhlfahrer möglich ist.

Außerdem wurden die Informationstafeln in rollstuhlgerechter Höhe angebracht. Bahnhofsbetreiber Arno Reuschel wurde für die behindertengerechte Ausstattung des Bahnhofs ausgezeichnet. Zahnarzt Markus Trost hat seine Praxis in der Bahnhofstraße mit einem behindertengerechten Eingang und einer Toilette für Rollstuhlfahrer ausstatten lassen. Das Altenwohnheim Küttler-Stiftung in der Albert-Schweitzer-Straße 20 wurde von der Wohnungsbaugenossenschaft mit einem behindertengerechten Eingangsbereich ausgestattet.

Neu ist auch der Aufzug im Haus. Der Herkules-Supermarkt am Belgischen Platz wurde für seine behindertengerechten Zugänge und Toiletten gewürdigt. "Die Stadt Bad Arolsen ist schon seit Jahren bemüht, Stolpersteine in der Innenstadt zu beseitigen", bekräftigte Bürgermeister Gerhard Schaller und dankte daher allen Geschäftsleuten, die ihren Beitrag zu diesem großen Ziel leisteten. Dennoch bleibe eine Menge zu tun.

Bild oben: Urkunden für den erfolgreichen Abbau von Barrieren in Geschäften und am Bahnhof: Unser Bild zeigt v. l. Rainer Bräutigam von der Post, Walter Plücker, Friedhelm Schitt von der Post, Sebastian Cygon vom Herkules-Markt, Oberst a.D. Jürgen Damm, Günther Pohlmann, Sabine Gottmann, Peter Rüger, Hans-Martin König von der Kurhessenbahn, Volker Schultze von der Wohnungsbaugenossenschaft, Zahnarzt Markus Trost, Arno Reuschel und Bürgermeister Gerhard Schaller. (Foto: -es-)

Datum: 09.12.2005 Quelle: Waldeckische Landeszeitung Autor: Elmar Schulten

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